Die Neue Westfälische hat einen Artikel mit dem Titel „In den Unterkünften für Flüchtlinge rumort es“ veröffentlicht: http://www.nw.de/lokal/bielefeld/mitte/mitte/20713323_In-den-Unterkuenften-fuer-Fluechtlinge-rumort-es.html
Einige ehrenamtliche Helfende haben dazu als Replik einen offenen Brief an den Chefredakteur, Herrn Thomas Seim, verfasst. Die Erstunterzeichnenden stehen unter dem Text, weitere Unterzeichnende können das in der Kommentarfunktion kund tun.
Update 26.02.2016:
„Am 25.2.2016 nahm der Journalist Herr Mönter in einem persönlichen Gespräch zu unserem Brief Stellung: die Intention des Artikels sei eine andere gewesen, als die Wirkung, die der Artikel letztendlich erzeugt habe. Die Grundidee sei gewesen, ein Bild zur aktuellen Stimmung in den Flüchtlingsunterkünften mit den dortigen Problemen zu zeichnen. Im Rahmen des Gesprächs konnte eine Reihe von Missverständnissen ausgeräumt werden. Am Gespräch nahmen, neben Herrn Mönter, alle Erstunterzeichnenden des offenen Briefes teil.“
dass Herr Mönter mitunter relativ einseitig über das Thema „Geflüchtete“ berichtet, bleibt dem aufmerksamen NW-Leser kaum verborgen.
Wir sind wirklich entsetzt über den Artikel von Herrn Mönter, da dieser
2. noch die Behauptungen im Artikel durch Quellenangaben untermauert
>> von welchen Unterkünften spricht Herr Mönter überhaupt? Mit wem hat er gesprochen (Asylbewerber, Helfer)
>> Wo und wann? Und warum „sollen“? Handelt es sich hierbei um Hörensagen?
>> Wer ist hierfür die Quelle? Auf welche Statistik bezieht Herr Mönter sich?
>> Wo hat Herr Mönter diese Info her? Wieviele Geflüchtete betrifft das überhaupt?
>> Wo soll das passiert sein? Wo wurde darüber berichtet?
Wie Sie sehen, handelt es sich teils um sehr heikle Aussagen, die ohne Angabe von Quellen auf keine Fall so stehen bleiben dürfen! Gerade die Aussage „Zu Silvester, wird berichtet, hätten mehr als ein Dutzend versucht sich das Leben zu nehmen. Sie ertrugen die Böllerei nicht.“ ohne Quellenangabe zu versehen, hat doch wenig mit seriösem Journalismus zu tun.
Nicht ganz unwichtig in diesem Zusammenhang ist die Frage, in welchen Unterkünften Herr Mönter für seinen Artikel recherchiert hat. Verschiedene Unterkünfte, unterschiedliche Probleme… Ein Beispiel: gerade in Massenunterkünften geht es chronisch Kranken deutlich besser als in kleinen Wohneinheiten. In großen Unterkünften gibt es beispielsweise einen Medical Bereich der jederzeit bei Problemen ansprechbar ist und das zumeist noch in Landessprache.
Es geht uns nicht darum irgendetwas zu beschönigen! Das ist Probleme gibt, dessen sind sich alle Beteiligten bewusst. Und: natürlich rumort es an der ein oder anderen Stelle: Enge, fremdes Essen, Abhängigkeiten, warten, warten, warten. Stellen Sie sich einmal vor, Sie wären in derselben Situation.
ABER: wir wünschen uns eine unabhängige und vor allem fundierte und gut recherchierte Berichterstattung. Diese dürfte – natürlich völlig unabhängig von der Thematik – auch im Interesse der NW sein.
Mit freundlichen Grüßen (Erstunterzeichnende)
(Bücherprojekt, Kino für Geflüchtete, Kickerteam Geflüchtete)
(u.a. Café Welcome, Students for Refugees, Flüchtlingshelferstammtisch, Kino für Geflüchtete; aktiv in der Petrischule, dem Rütli, dem Oldentruper Hof)
(aktiv in verschiedenen Initiativen: Geflüchtete Willkommen in Bielefeld, ZAB Orga Gruppe, sowie Unterstützung und Initiator einzelner Aktionen)
(Geflüchtete Willkommen in Bielefeld)
(Geflüchtete Willkommen in Bielefeld, Flüchtlingshilfe Rütli)
Gordana Rammert
(Willkommenspakete und Oldentruper Hof)
Noa Laurin
(Geflüchtete Willkommen in Bielefeld)
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Ich bin zwar kein Journalist und auch kein Helfer in einer Einrichtung, aber ich finde die Reaktion absolut richtig: der Artikel lässt wirklich von vorne bis hinten zu wünschen übrig und strotzt nur so vor haltloser (indirekter!) Beschuldigungen! Eine Stellungnahme von Herrn Mönter wäre angemessen.
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Bassist bei der Band Heinz Dreher
Mitveranstalter des Refugee Rock
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Der Artikel hat auch mich sehr irritiert, weil hier weitreichende Aussagen eigentlich nur auf Grund von Hörensagen getroffen werden. Das finde ich unverantwortlich. Probleme zu benennen, finde ich richtig. Aber sie müssen einen solide recherchierten Hintergrund haben. In der Helferszene, der ich mich zurechne, wird sehr intensiv über Probleme diskutiert, mit der Intention, sie zu lösen, nicht sie zu beschönigen oder wegzuschieben. Die größten Probleme sind Warten, Ungewissheit, Fehlen sinnstiftender Tätigkeiten, die den Tagesablauf strukturieren. Diese Probleme haben strukturelle Ursachen, die schwer beeinflussbar sind. Jede konstruktive Idee zur Verbesserung der Situation ist hier willkommen. Hier sehe ich auch die lokalen Zeitungen in der Verantwortung.
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Stella Koppelmeyer (Sozialarbeiterin im Clearing-Haus für umF in Bielefeld)
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Ich Denke, der Artikel ist ein Schlag ins Gesicht derer, die sich Tag für Tag ehrenamtlich oder auch Beruflich mit den Sorgen und Nöten der Menschen, auseinandersetzen müssen. Die Hoffnung auf korrekter Journalistische Arbeit, schwindet langsam. Eigentlich schade.
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Natasha Wilhelmstroop, Coach für Wegbegleitung und Seelenheilung,
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Imke Middelberg
(Cafe Welcome, Geflüchtete willkommen in Bielefeld, mobile Kleiderkammer)
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Susanne Holzgraefe
(BlitzHelfer, Stammtisch-West, Frauenfrühstück, Ingenieure ohne Grenzen)
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manchmal sind „haltlose“ indirekte Ansagen alles was an ehrlicher recherche zu bekommen ist. Weil sich neimand traut seinen Namen in einem Artikel mit Kritik zu lesen…
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( Cafe Welcome, Schulkramkiste )
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(Geflüchtete willkommen in Bielefeld / ehrenamtliche Helferin, freestyle)
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Beim lesen des Berichtes fällt eines direkt ins Auge, er ist in einer typisch „deutschen“ Schreibweise geschrieben.
Da es in Deutschland ja fast schon zum “ guten Ton“ gehört, sich über irgendwelche Sachen zu beschweren, zu kritisieren, zu katastophisieren. Da es eben deutlich einfacher ist Probleme aufzuzeigen als anzupacken!
Wird sind Meister im problemorientierten Denken!
Und die wenigen die sich für den anderen Weg entschieden haben, lösungsorientiert zu handeln…
Kämen nie auf die Idee einen Artikel über die Probleme zu schreiben sondern würden überlegen, wie sie am besten helfen können und nach Lösungsansätzen suchen!!!
Egal ob die angesprochenen Probleme haltlos sind oder zu belegen wären, es fehlen die Verbesserungsvorschläge!
Probleme ansprechen, kann jeder… Aber nicht jeder hat den Willen etwas daran verbessern zu wollen.
Ich denke, wenn der Autor fürs 2,3 Wochen mit ins Geschehen eintaucht, wird er anders darüber schreiben als vom Rand her zu befragen und damit Momentaufnahmen festzuhalten.
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